Zusätzlich wurde sie wegen „Hurerei“ zu 100 Peitschenhieben verurteilt, da ihre Ehe mit einem christlichen Südsudanesen nach islamischem Recht ungültig sei.
Gegen den angeblichen pädagogischen Wert der Kirchenbilder argumentierte er mit Hinweis auf eine Skulptur in der nahen Petrikirche, die ein Paar bei der Hurerei zeige.
Grundlage der ablehnenden Haltung war lange Zeit die biblisch begründete Sexualmoral, die Unkeuschheit als Hurerei und Sünde betrachtete und Sexualität nach religiösen Maßstäben nur in der Ehe verankert sah.
Gerichtsverfahren und Prozesse gab es reichlich, von Schlägereien bis zu Mord und Totschlag, von Aufsässigkeit und Pferdediebstahl über Unzucht und „Hurerei“ bis zu Hexenprozessen mit Todesurteilen.
Doch nur der weibliche Teil stürzt in die körperliche Welt von Sünde und Hurerei, die unter Verwendung vieler alttestamentlicher Zitate und Wendungen kräftig ausgemalt wird.
Das generelle Tanzverbot, vor allem für Tänze, bei denen ein Partnerwechsel möglich ist, wird damit begründet, dass das Tanzen der Anfang von Hurerei sei.
In Teilen des sehr konservativen katholischen Spektrums und von fundamentalistischen Strömungen wird Polyamorie als Form von Hurerei oder Perversion betrachtet.