Die inflationsindexierte Anleihe ähnelt bezüglich ihrer Zinsausschüttung einer variabel verzinslichen Anleihe, mit dem Unterschied, dass zusätzlich auch die Kapitalrückzahlung je nach Inflationsentwicklung unterschiedlich hoch ausfallen kann.
Zudem fördern derartige Klauseln die Inflationsentwicklung, weil sie selbst preistreibend wirken und bestimmte Preissteigerungen durch Wertsicherungsklauseln automatisch zu Preissteigerungen in den durch Wertsicherungsklauseln gesicherten Vertragsverhältnissen führen.
Dies kann daran liegen, dass entweder keine (glaubwürdigen) Statistiken über die Inflationsentwicklung vorliegen und/oder die Wirtschaftssubjekte die Inflation in ihren Alltags-Erfahrungen falsch wahrnehmen.
Grund hierfür war die Veränderung der Erwartungsbildung der Lohnsetzer im Verlauf der 1960er Jahre aufgrund einer Veränderung der Inflationsentwicklung.
Dadurch können diejenigen Preisänderungen, die auf qualitativen Veränderungen bestimmter Eigenschaften beruhen, von den sonstigen Preisveränderungen und der Inflationsentwicklung rechnerisch getrennt werden.
Hatte die Großindustrie in den vergangenen Jahren von der Inflationsentwicklung durchaus profitiert, war dies während der Hochinflation nicht mehr der Fall.
Speziell bei der Kapitalanlage müssen risikoscheue Anleger eine Risikoprämie in ihre Erwartungen des Realzinses einbauen, wenn Unsicherheit über die Inflationsentwicklung besteht.