Ebenso können die Preissteigerungen bei Energie-, Nahrungsmittel- und Fertigprodukten nicht durch steigende Exporterlöse gedeckt werden, was dazu führt, dass Entwicklungsländer auf Kapitalimporte angewiesen sind.
Für die Finanzierung eines Leistungsbilanzdefizits – wenn die Einnahmen der Exporte nicht ausreichen, die Importe (mit Devisen) zu bezahlen – wurde bisher unterstellt, dass ein Kredit im Ausland (Kapitalimport) aufgenommen wurde.
Umgekehrt resultiert aus einem Leistungsbilanzdefizit ein Kapitalbilanzüberschuss, also ein Kapitalimport, der zu einem Abwertungsdruck im Vergleich zur Währung des Handelspartners führt.
Folglich existiert ein Finanzüberschuss des Auslandes (oder Kapitalüberschuss) aufgrund von Kapitalimport (per Saldo), um das Handelsdefizit zu finanzieren.
Kapitalimporte sind wiederum alle Abnahmen von Forderungen gegen Ausländer und Zunahmen von Verbindlichkeiten gegenüber Ausländern und stellen eine positive Position in der Kapitalbilanz dar.