Werktreue bedeutet dann für heutige Interpreten, dass man den Notentext unter Berücksichtigung dieser Konventionen (die uns bei alter Musik nur unvollständig bekannt sind) interpretiert.
Sie zeichnete sich zunächst durch eine besonders große Werktreue aus, entwickelte sich später jedoch teilweise zum nur lose an der Vorlage orientierten Pastiche.
Daher verweigert er sich einer nur noch reproduzierenden Werktreue und spielt in seinen Soloprogrammen traditionelles Repertoire als anverwandelnde (d.h.sich zu eigen machende) Improvisation.
Denn der sichtbare Wunsch, möglichst alle Erwartungshaltungen zu befriedigen, führt zu einem unentschlossenen Spagat zwischen Werktreue und den Notwendigkeiten einer zeitgemäßen Dramaturgie.