Zudem werden Leserbriefe, Mitteilungen der verschiedenen Memellandgruppen, einen Terminkalender sowie Todes-, Geburts- und andere Familienanzeigen publiziert.
Deshalb ist fraglich, ob hier noch die öffentliche Informationsfunktion der klassischen Familienanzeige vorliegt oder eher eine Binnenkommunikation innerhalb kleiner geschlossener Familien- und Freundeskreise über das öffentliche Medium Zeitung.
Historische Vorläufer der gedruckten Familienanzeigen waren noch handschriftliche, aber bereits standardisierte Benachrichtigungen, die verschickt wurden.
Traueranzeigen in Zeitungen stehen meist unter der Rubrik Familienanzeigen, zu denen auch Anzeigen etwa zu Geburt, Verlobung, Hochzeit oder zu einem Jubiläum gehören, die jedoch viel seltener sind.
Für Soziologie bzw. Sozialgeschichte, Sozialpsychologie, Mentalitätsgeschichte, Linguistik, Mediengeschichte sowie für die Biographie- und Familienforschung sind Familienanzeigen eine vielschichtig, aufschlussreiche und aussagekräftige historische Quellengattung.