Sowohl die evolutionistische Sichtweise eines primitiven Acheuléen (Abbevillien oder Protoacheuléen), als auch die Gegenüberstellung faustkeilfreier Inventare als Clactonien sind heute überholt.
Eine evolutionistische Erklärung hätte bedeutet, den Afrikanern zuzugestehen, sie seien aus ihrer eigenen Geschichte heraus in der Lage gewesen, staatliche Strukturen zu entwickeln.
Ideologisch diente die evolutionistische Theorie insbesondere der Legitimierung der Kolonialpolitik, die den Anspruch erhob, ihre Kolonien zu „zivilisieren“.
Vertreten wurde eine evolutionistische Sichtweise, nach der Magie, Religion und Wissenschaft sich linear entwickeln, in einem linearen Fortschritt des menschlichen Geistes und der kosmologischen Vorstellungen.
Bis in die 1960er Jahre wurde die religionsethnologische Forschung in Bezug auf den Magie-Begriff durch eine evolutionistische und ethnozentrische Sichtweise geprägt, in der die jüdisch-christliche Religion als idealtypisch angesehen wurde.
In der modernen Religionswissenschaft spielen evolutionistische Stufenmodelle nur noch als Materiallieferanten und als Teil der Fachgeschichte eine Rolle (siehe auch: Sackgassen der ethnologischen Religionsforschung).
In manchen evolutionistischen Theorien wurde der Animalismus als Vorläufer des Totemismus und Ausdruck einer uralten „Jägermentalität“ des Menschen gesehen.