Als eigenständige poetische Gattung wird das Abendlied ab dem Zeitalter der Reformation angesehen, obwohl es ältere (antike und christliche) Vorläufer hat.
Auf der einen Seite ruft der Titel das Umfeld der geistlichen Gesänge auf, auf der anderen Seite ist das Abendlied als literarische Gattung ein typisches Produkt der Reformationszeit.
Ursprünglich stammen Abendlieder aus dem Kontext geistlicher Gesänge und können als religiöse Dichtungen angesehen werden; dennoch fanden mit der Zeit zunehmend volkstümliche Elemente Eingang in diese Gedichtform.