Die Ständebücher des ausgehenden Mittelalters bzw. der Frühen Neuzeit orientierten sich als Nachschlagewerke am gesellschaftlichen Ordnungssystem der Ständegesellschaft.
Mit dem langsamen Wandel der frühneuzeitlichen Ständegesellschaft hin zur modernen bürgerlichen Leistungsgesellschaft ging eine deutliche Säkularisierung der Schatzfolklore einher.
Doch die christliche Ständegesellschaft schloss sie seit dem späten 10. Jahrhundert von allen „ehrenwerten“ Berufen aus und verhinderte ihre soziale Integration durch rechtliche Schranken.
Nach Auffassung der Reformkräfte war die Entfaltung der Widerstandskräfte der Nation in einer Ständegesellschaft offenbar unmöglich und deren Überwindung ein Gebot der Stunde.
Im Ergebnis wurden die alten Strukturen der Ständegesellschaft zerschlagen und das personelle Gefüge der alten Eliten und ihre traditionelle politische Orientierung allmählich getilgt.
Aus der feudalen Ständegesellschaft wird eine Klassengesellschaft, in der das Eigentum an Produktionsmitteln einen wesentlichen Einfluss auf die Stellung in der Gesellschaft ausmacht.
Der tiefgreifende gesellschaftliche Wandel zur bürgerlichen Gesellschaft sprengte die politischen, philosophischen und religiösen Fesseln der traditionellen Ständegesellschaften.