Selbstentfaltung ist keine affektiv betonte und lustvoll erlebte Triebbefriedigung, sondern der Zwang des Individuums, seine Qualitäten zu fördern und ins gesellschaftliche Leben einzubringen.
Pflicht, wie Nansen sie versteht, ist für ihn nur „blinde Anmaßung“, der Widerstand dagegen unvermeidlich, um seine individuelle künstlerische Selbstentfaltung zu gewährleisten.
Da jungen Menschen Selbstentfaltung weiterhin sehr wichtig ist, insbesondere in seiner hedonistischen Form, muss man von einer grundsätzlichen Disposition zur Wertesynthese ausgehen.
Aus der steigenden Toleranz gegenüber diversen Minderheiten folgt, dass Selbstentfaltung keinesfalls Egoismus und Verantwortungslosigkeit bedeuten muss.