Der Reformator (1483–1546) übernahm den gesamtmittelalterlichen Antijudaismus und versuchte, diesen durch seine christologische Bibelexegese zu untermauern.
Gegen diese Auslegungstradition wandten sich die Reformatoren, die das Buch als Aufruf zur gelassenen Erfüllung der alltäglichen Pflichten interpretierten.
Gemeinsam war allen radikalen Reformatoren die Enttäuschung über die Entwicklung des territorialen Protestantismus und die Forderung nach einer weitergehenden Reform der Kirche.
Im 16. Jahrhundert galten spätmittelalterliche Frömmigkeitsformen wie Wallfahren, Rosenkranzgebete, Stiftungen als besonders gute Werke, die Reformatoren polemisierten dagegen.