Schon in der Spätantike und im frühen Mittelalter verwendete man hier Blinddruck, Lederschnitt, Lederapplikation, Lederflechtwerk, Durchbrucharbeiten und Punzierung.
Wird ein Reliefdruck dagegen lediglich geprägt, also ohne Farbe gedruckt, wird er als Blinddruck, Blindprägung oder Gaufrage bezeichnet, das Druckverfahren selbst auch als Gaufrieren.
Die bisher üblichen Holzdeckel wurden langsam von Pappdeckeln abgelöst, was kleinere Formate ermöglichte, farbigere Ledersorten kamen auf, und die Vergoldung als Deckelschmuck trat gleichwertig neben den bisher vorherrschenden Blinddruck.
Wie auf anderen Luxus-Farbholzschnitten auch finden sich Farbschattierung, Blinddruck, Polierung, Glimmerpulver und Metalleffekte, wie Kupfer, Silber- und Goldimitation.
Inwiefern bei kombinierten Lederschnitt-Blinddruck-Bänden eine Kooperation zwischen Buchbinder und Lederschnittkünstler stattfand, ist noch nicht endgültig geklärt.
Der Blinddruck als dominierende Schmuckform und auch die schweren Holzdeckel hielten sich sogar bis in das 18. Jahrhundert – hier jedoch nur noch bei großen Folianten wie Bibeln.