Als Neoevolutionismus wird eine sozialwissenschaftliche Strömung bezeichnet, die die Entwicklung von Gesellschaften in Anlehnung an die biologische Evolutionstheorie zu erklären versucht, sich jedoch von Grundannahmen des klassischen sozialwissenschaftlichen Evolutionismus absetzt.
Der Evolutionismus sei oft als Ausdruck eines ungebrochenen Fortschrittsglaubens gedeutet worden, doch habe er sich ebenso stark für die Überreste früherer Entwicklungsstufen in der gegenwärtigen Zivilisation interessiert.
In ihm brachte er seine Kulturkreislehre zur Anschauung, mit der er das Geschichtsbild des bürgerlich-liberalen Evolutionismus wie auch des biologistischen Sozialdarwinismus zu überwinden trachtete.